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Don’t agonize, organize!

09. Dezember 2016, 17985 Zeichen

«Also quält euch nicht ab, organisiert euch. Weil da ist so viel, das getan werden muss.» – eine kämpferische Rosi Braidotti ruft nach dem 11/9 zur Handlung auf. Eine Übersetzung von Madame Psychosis.

 

«Wir müssen denken», schrieb Virginia Woolf in Drei Guineen, «lass uns niemals aufhören zu denken – was diese ‹Zivilisation› ist, in der wir uns selbst wiederfinden? Was sind diese Zeremonien und warum sollten wir dabei mitmachen? Was sind diese Berufe und warum sollten wir Geld daraus machen?» Diese leidenschaftlichen Worte, welche heute laut und deutlich nachlingen, drängen uns dazu, kritisch über den Preis nachzudenken, den «wir» bereit sind dafür zu bezahlen Teil dieser Zivilisation zu sein und der männlich-dominierten Institutionen, welche diese regiert. Sie wirken heute so relevant wie damals, als sie das erste Mal in den 1930er Jahren geäußert wurden, einem anderen entscheidenden Dreh-Punkt unserer politischen Geschichte.

Man denkt immer gegen die eigenen Zeiten, ungeachtet der Zeiten und aus einer Besorgnis für die eigenen Zeiten. Diese Erkenntnis klingt heute schmerzhaft wahr, wenn wir die Stücke unseres zerbrochenen Traums aufnehmen, die erste Frau als Präsidentin der USA zu wählen. Wie Donna Haraway am 9. November auf ihrer Facebook-Seite – wie immer eloquent – geschrieben hat:

«Also, ich dachte, wir würden gemeinsam für eine progressive Agenda im Kontext der neoliberalen, teilweise progressiven Clinton-Administration kämpfen. Ich dachte Klimawandel und Artensterben und so vieles andere könnten zentrale Anliegen sein. Sie müssen es immer noch sein. Aber nun müssen wir gemeinsam Faschismus, entfesselter Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus, Islamophobie, Anti-Immigration, uvm. bekämpfen. Ich fühl mich untröstlich und re-radikalisiert.»

Das wirkmächtige Wort hier ist «re-radikalisiert» – im Versuch die traumatische Niederlage zu fassen, den Schmerz anzuerkennen und von den eigenen Fehlern und jenen von andern Leuten zu lernen, um weiterzumachen und eine neue politische Praxis zu schaffen. Mich erinnerte dies gleich an Derridas Kommentar zum suizidalen Charakter des demokratischen Systems, in welchem Nietzsches Gedanken vom vorigen Jahrhundert wiederkehren. Das ernüchternde Bewusstsein, dass Demokratie in sich selbst nicht genug ist, um uns vor einer Wahl-Mehrheit zu schützen, ist in einer historischen Zeit entscheidend, wenn das politische Momentum auf der Seite des aufkommenden Populismus zu sein scheint. In den 1930er-Jahren – Virginia Woolfs Zeit – haben viel zu viele Leute «demokratisch» für die national-sozialistischen Bewegungen gewählt, für Faschisten und Nazi-Führer, welche sie dann ihren Grundrechten beraubt und Gräueltaten begangen haben. Die Wiederholung dieser Tendenzen in der heutigen westlichen Welt lässt mich darüber nachdenken, ob die repräsentative Demokratie überhaupt gegen die eigenen reaktionären Elementen geimpft ist.

Ich denke zum Beispiel an den manipulativen Gebrauch des Referendums als politisches Instrument, nicht nur in Großbritannien, sondern auch in den Niederlanden oder Italien. Viele Kommentator_innen haben kürzlich über den Gebrauch und Missbrauch des Referendums als Werkzeug des Regierens geschrieben: Geht es bei der repräsentativen Demokratie nicht darum, unseren gewählten Repräsentant_innen die Möglichkeit zu geben, die passende Gesetzgebung zu erarbeiten und durchzuführen, welche die heutigen komplexen Angelegenheiten erfordert? Warum sollte man ein Referendum in Angelegenheiten komplexer konstitutioneller oder internationaler Beziehungen vorbringen? Ich denke es wäre viel nützlicher, ein ernsthaftes Bildungs-Programm aufzubauen, das sich auf die ganze Bandbreite einer Informationskampagne stützt, mit Leuten und den Bürger_innen spricht, auch über schwierige Themen. Ich bin überhaupt nicht sicher, ob die klassischen und die sozialen Medien für die Fehlinformationen, welche die öffentliche Debatte dominieren, verantwortlich gemacht werden können. Was können wir mit dem Fakt machen, dass die sogenannte fortschrittliche Ökonomie in «postfaktische» Politiken verfällt, während Länder wie Südafrika sich für ein dialogisches Model von «Wahrheit und Schlichtungs»-Kommissionen einigt? Vielleicht ist es Zeit vom Süden zu lernen.

Der Wahlsieg eines frauenfeindlichen, unerfahrenen und ungelernten Vertreter männlich-weißer Vorherrschafft wie Trump, zeigt allerdings viel mehr als nur die Grenzen der repräsentativen Demokratie. Was wir erleben, ist die Rückkehr von sexistischer und rassistischer Sprache und Praktiken in öffentlichen Sphären, verbunden mit einem instrumentalisierten Gebrauch von Ideen wie dem Abstieg des Westens, der Krise und der Notwendigkeit eines Gewaltstaats in Ausnahmezeiten. Trump kapitalisiert die Frustration und Ängste der ehemaligen Mittelklasse, welche stark von den Auswirkungen der ökonomischen Globalisierung betroffen sind. Die Politik des Ressentiments hat eine ziemlich lange Geschichte: Bush selbst verfolgte die gleiche Strategie um den Jahreswechsel 1999/2000. Heute folgen die neuen populistischen Bewegungen diesem Beispiel, indem sie einige interessante Variationen dieses alten Themas einführen.

Gegenwärtige Populismen sind, ob links oder recht, für mich dasselbe. Auf der rechten Seite des politischen Spektrums haben abstrakte Appelle an sakralisierte Ansichten kultureller Authentizität die Rhetorik von Blut und Boden abgelöst oder verstärkt. Kultureller Essenzialismus – oder Ethno-Nationalismus – verkleidet als bürgerlicher Stolz, ist das Ritornell des heutigen rechtsaußen Populismus. Auf der linken Seite des politischen Spektrums haben von Dekaden ökonomischen Abstiegs und aufgezwungener Austerität zugrunde gerichtete Klassen im öffentlichen Ausdruck einen «white-lash» verursacht: Die Wut weißer Leute – meist männlich – produziert eine virulente Form von neonationalistischem Populismus. Rassistisch durch einen tiefsitzenden Reflex, isolationistisch von Grund auf, tief-ängstlich, die «neo-nativistischen» Bewegungen wollen in ihren urbanen und auch ländlichen Versionen eine vergangene Zeit wiederbeleben. Sie drücken einen starken Sinn für Bedrohung aus – von Missständen und Verletzungen die in Politikverdrossenheit führen und sie nehmen an, dass der einzige Schmerz der in der Welt zählt, jener der weißen Männer ist. Dies macht sie frauenfeindlich, homo- und transphobisch sowie fremdenfeindlich. Und außerdem haben sich alle Populisten – rechts-außen sowie links-außen – gegen die Europäische Union als einen transnationalen Raum gewandt. Warum ist es so schwierig, ein post-nationalistisches Europa vorzustellen? Es wäre interessant, die verschiedenen Arten von europäischem Populismus zu vergleichen und deren Repräsentationen, nicht nur der Nation, sondern auch der Leute, aber auch der Idee von Europa selbst zu befragen.

Ich kann weder die rechte noch linke Version von Populismus akzeptieren, weil beide gewaltvoll «whiteness» und männliche Überlegenheit als Kernwerte behaupten. Nur schon die enthusiastische Unterstützung welche ein linker Intellektueller wie Slavoj Zizek für Donald Trump in den wenigen entscheidenden Tagen vor der Wahl ausgesprochen hat. Zizeks Frauenfeindlichkeit ist wohlbekannt, aber dieses Mal hat er sich wahrlich selbst übertroffen, indem er sagte, dass Trump «weniger gefährlich» (für wen? wo genau?) sei als Clinton. Er sollte dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen Zugang oder keinem Zugang zu den Ressourcen und Vorteilen der globalen Ökonomie zu haben und dem Verlust des Selbst-Werts und der Zugehörigkeit. Aber ist dies genug, um uns in den Abgrund der «post-faktischen» Politiken zu stürzen?

In den USA wie auch andernorts hat die organisierte politische Linke ihren Teil der Verantwortung zu tragen. Die Fehler der früheren Generationen der Anführer und ihrer alten «demokratischen» Koalitionen haben schlussendlich den Republikanern geholfen. Trotzdem ist der rechte Populismus mit den dubiosen Charakteren wie Donald Trump und Boris Johnson eine übelkeitserregende Form von politischer Manipulation, weil es direkt jene betrifft, welche ökonomisch schlechter dran sind. Diese ausbeuterischen Politiker «betonen» die Leiden und Verzweiflungen ihrer Wähler_innen nur soweit, um den Sündenbock ihres aufgestauten Ärgers bei den Frauen, der LGBTQ-Community, Migrant_innen, Ausländer_innen, Asyl-Suchenden und anderen der bezichtigten «Andershaftigkeit» zu suchen. Der Verweis auf die stark nationalistischen Anführer, welche eigentlich versprechen die Probleme zu lösen, indem sie mehr Mauern um jeden kleinen konstituierenden Prozess herum bauen, ist das was Deleuze und Guattari Mikro-Faschismus nennen. Ob sie nun rechts oder links sind, sie sind Mikro-Faschisten. Wie viele neue Mauern sind seit dem Berliner Mauerfall gebaut worden? Das Bollwerk Europa ist nur eine von denen und das ist unsere unmittelbare und direkte Verantwortung.

Aus einer philosophischen Perspektive ist es fast unvermeidbar, diese Ereignisse durch die Augen Deleuzes Nietzsche-Lektüre zu sehen. Wir befinden uns in einem «demokratisch» politischen Regime, wo faktische Wahrheiten überhaupt keine Rolle spielen: im Brexit wie auch in der Trump Kampagne wurden die Leute schamlos angelogen. Was ihnen am meisten bedeutete, war der Ausdruck negativer Emotionen und gewaltvoller Leidenschaft wie Hass, Intoleranz, Wut, Zynismus und Opportunismus. Als Professorin glaube ich fest daran, dass es meine Aufgabe ist, mit dem Instrument der kritischen Vernunft Unwahrheiten und Ungerechtigkeiten zu bekämpfen, dass sie aber auch darin liegt, die Wahrheit gegenüber der Macht auszusprechen im Klassenzimmer und in der Öffentlichkeit. Lügen sind Lügen, egal ob wir nun wirklich daran glauben oder wieviel Rückendeckung sie auch von den bestehenden Mächten erhalten. Es ist wichtig die radikale Kritik der Verletzbarkeit der repräsentativen Demokratie als System weiterzutreiben, angefangen bei den zwei Hauptquellen: Einerseits eine kritische Neubewertung von kollektiven Aktionen, welche auf affirmative Formen von sozialer und ethischer Interaktion und den Respekt für Freiheit abzielen und andererseits die historische Erfahrungen der Feminismen. Wir müssen uns jenseits von dialektischen Oppositionen bewegen, jenseits der Logik von gewaltvollen Antagonismen um eine operationale Politik der Affirmation zu entwickeln. Dies bedarf genauer politischer Kartographien der Macht-Verhältnisse, in welchen wir uns befinden und mit welchen wir strukturiert sind. Das ist harte Arbeit.

Gewalt, Leiden und Ressentiments führen zu Lähmung, nicht zu Veränderung. Am Tag nach dem Sieg Trumps bin ich sogar noch mehr davon überzeugt. Mehr als je zuvor brauchen wir Formen von politischer Opposition, welche reich an Alternativen sind, konkret in der Aussage und an alltäglichen Projekten festgemacht. Dies ist sicherlich nicht nur ein einfacher, schmerzfreier Prozess, aber Wut alleine ist noch kein Projekt, wie es Hillary Clinton so klar formulierte. Wut muss in die Macht zu Handeln übertragen werden; es muss eine konstitutive Kraft werden, welche nicht nur «gegen», sondern auch für etwas ist. Es ist offensichtlich, dass Trump und Johnson die Falle der Negativität unserer Zeit darstellen, und wir, konfrontiert mit ihrer Unehrlichkeit und Gewalt, Deleuze wiederholend sagen: Nein, danke, wir würden dir lieber nicht folgen. Die entscheidende Frage ist jedoch: Wer oder wie viele sind «wir»? «Wir» sind vielleicht gegen die Allianz des Neoliberalismus mit dem vielfältigen Fundamentalismus, aber wir müssen gemeinsam eine Ebene der Übereinstimmung zusammenbringen, darüber was unsere geteilten Hoffnungen und Bestrebungen sind. Wir müssen uns einig darüber sein, was wir zusammen als Alternative erbauen möchten. Kritik und Kreationsarbeit gehen Hand in Hand.

Umso mehr im aktuellen Kontext der fremdenfeindlichen Rhetorik des Ausnahmezustands, der Regierung durch Angst und der fortwährenden Wohlfahrt. In der westlichen Welt scheint die Verteidigung der Grundrechte von Frauen und LGBTQs die letzte Zuflucht, wenn wir mit dem Anstieg der Gewalt gegen Frauen konfrontiert sind, Vergewaltigungen inklusive; oder nach dem Massenmord in Orlando, Florida. Viel zu oft werden feministische und LGBTQ-Ursachen vom bürgerlichen Diskurs vereinnahmt, um die angebliche Vormacht des Westens gegenüber der restlichen Welt geltend zu machen: Als Vorwand für Krieg und Besatzung die Menschenrechte zu betonen. Innerhalb der westlichen Welt ruft jedoch der wiederaufkommende Fundamentalismus neue, subtilere aber nicht minder gewaltvolle Formen von Ausschluss und Diskriminierung hervor. Sie werden rund um die Achsen der Ethnizität und der «whiteness», Gender und Sexualität geäußert, aber auch um dominante kulturelle Werte wie Jugend und Schlankheit, Gesundheit, Leistungsfähigkeit und den Zugang zu fortschrittlichen Technologien, um nur einige dieser Komponenten zu benennen, welche das komplexe Phänomen der heutigen «Klassen»-Unterschiede definieren.

Postkoloniale und «Rassen»-Theorien haben das weiße Privileg seit Jahrzehnten in Frage gestellt, indem sie die Notwendigkeit geltend machten, die Hierarchien aufgrund von Hautfarbe zu dekonstruieren und die ethnozentrischen Annahme darüber, was die Grundeinheit der Bezugspunkte für das Menschsein konstituiert, zu hinterfragen. Sie schließen sich mit feministischen und gender Studies zusammen um einen einfachen Punkt zu betonen: Dass wir nicht alle in der gleichen Art und Weise verletzbar sind und dass keine Gruppe das Monopol über Leiden und sozialen Ausschluss innehat. Nicht-männliche, nicht-weiße, nicht-heteronormative aber auch nicht-anthropomorphe Wesen wissen in ihren Körpern, was es heißt, allen möglichen Sorten von Fundamentalismen, Rassismen und reaktionären Politiken ausgesetzt zu sein.

Daher möchte ich mit der Verurteilung der Frauenfeindlichkeit, des Rassismus und Zynismus im aktuellen politischen Kontext die Frage wiederholen, welche ich bereits zuvor gestellt habe: Wer und wie viele sind «wir»? In welchem Ausmaß können «wir» sagen, dass «wir» hier zusammen drin hängen? Ich möchte Solidarität ausdrücken, während ich hastige Neuzusammensetzungs von einer «Menschheit» vermeiden möchte, die sich in Angst und Verletzlichkeit zusammenhält. Ich möchte lieber die Komplexität und die vielfältigen Formen ein Mensch zu sein verteidigen, das heißt, in der Zeit des Anthropozän die nahe Verbindung zu sehen zwischen neoliberal-ökonomischer Politik und einem System von Entrechtung und Ausschluss von ganzen Schichten von beidem, menschlicher Bevölkerung und nicht-menschlichem Agenzien unseres Planeten.

Der Weg diese Angelegenheiten anzugehen, ist beim Projekt zu beginnen ein «wir» zusammenzusetzen, das verankert, verantwortlich und aktiv ist. Dies ist die kollektive Praxis einer affirmativen Politik, welche uns Spinoza ermutigt gegen diese giftige Negativität des sozialen Kontexts anzunehmen. In der Mitte unserer technologisch vermittelten sozialen Beziehungen und bei der paranoiden Rhetorik unserer «postfaktischen» demokratischen Anführern als Antwort darauf, wie können wir zusammenarbeiten, um affirmative ethische und politische Praktiken zu konstruieren? Wie können wir in Richtung sozial nachhaltiger Horizonte der Hoffnung durch Widerstand arbeiten? Welche Hilfsmitteln können wir gebrauchen, um dem Nihilismus zu widerstehen, dem konsumistischen Individualismus zu entkommen und gegen Fremdenfeindlichkeit immun zu werden? Die Antwort ist im Tun, in der Praxis Allianzen zu schließen, transversale Verbindungen einzugehen und in den schwierigen Auseinandersetzungen mit dem, was uns plagt. «Wir» müssen uns selbst re-radikalisieren.

Und es ist höchste Zeit, dass die Linke – oder das was links von links ist – respektvoll und ernsthaft den Gedanken und Praktiken der Feminist_innen, der LGBTQ-Community, den Anti-Rassist_innen und den transnationalen Gerechtigkeitsbewegungen zuhört. Es ist Zeit, auch die linken Politiker_innen zu re-radikalisieren, indem ihnen die anhaltenden Effekte ihres eigenen Sexismus und ihrer gewaltvollen Auslassung der feministischen affirmativen Politiken klar gemacht werden.

«Wir Philosoph_innen» haben eine Hand voll mächtiger theoretischer Modelle: Von Spinoza zu Donna Haraway, von Foucault zu Deleuze. Und «wir Feminist_innen» haben auch reichhaltige praktische Präzedenzfälle: von Olympe de Gouges zu Sojouner Truth und Hillary Clinton, von den Riot Grrrls zu den Pussy Riots, über die Cyborg-Öko-Feminist_innen, die Xeno-Feminist_innen, die Anti-Rasstist_innen und die Post-Anthropozentrismus-Aktivist_innen. Sie machen alle eine Vielheit von «Bad Girls» aus, aufstrebend zur Selbstbestimmung, fähig neue soziale Vorstellungen anzustoßen und unvorhersehbare politische Leidenschaft zu entzünden. Dies sind die Quellen der Inspiration für alternative Formen der Subjektivität, gebaut auf affirmativer Praxis. Sie lehren uns, dass Widerstand gegen Gewalt und Ungerechtigkeit in der Gegenwart die Erschaffung affirmativer Beziehungsweisen und ethischer Interaktion braucht – so gesagt: alternative Gemeinschaften – aufgebaut auf das Streben nach gemeinsamen Wünschen zur transformativen Politik und sozialer Gerechtigkeit. Also quält euch nicht ab, organisiert euch. Weil da ist so viel, das getan werden muss.

 

Erschienen am 14. November 2016 auf e-flux conversations; übersetzt aus dem Englischen von Michael Grieder und Adrian Hanselmann für Madame Psychosis.

 

 

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