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Mixtape 4

13. Januar 2017, 1413 Zeichen

Die Waschung löst Kontakte; sie isoliert Augenblicke zwischen Blutbad und Festmahl. Im Bekenntnis zu Gemeinschaftsformen, die es erlauben sich frei zu entfalten, und wo die Solidarität mit Anderen als Bedingung für diese Entfaltung verstanden und geschützt wird, dort gibt es keine passiv betrachteten Zeichen mehr. Doch ob Karnevall oder Schlittenfahrt, wenn nichts auf die Tafel kommt, bleibt die Beteiligung meist mager. Die Subjektivität des plaisir fällt als Leben jede* zu, aber sie ist kein Individuum und nicht abgetrennt von Kontexten möglich. Dennoch ist sie jederzeit teilbar.

Kotverkrustet und ausgemergelt wankt ein graues Heer durch graue Strassen – und wir wanken mit.

Mann hat nicht vor dem Sterben Angst, sondern davor zu verlieren, was man hat: seinen Körper, sein Ego, seine Besitztümer, seine „Identität“ – man hat Angst in den Abgrund der „Nichtidentität“ zu blicken – Angst verloren zu gehen. Wie in einem Haus, wo die Menschen mit trübem Blick durch das Fenster hinab auf die Sackgasse schauen, die verlassen ist wie ein Friedhof. Sicherlich kämpft man in einer Demokratie für die Mehrheit, doch stellt man dabei immer wieder fest, daß die Mehrheit als heiliges Wesen immer unrecht hat. Denn ihr Konformismus ist seiner inneren Natur nach stets brutal repressiv.

Doch seine volle Leuchtkraft erhält ein Trinkgelage erst im Horizont der späteren dunklen Ereignisse.