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Erntezeit

12. Juni 2016, 737 Zeichen

Die Fabrik ruht in Erwartung, teils Vorfreude, teils Verausgabung. Schwanger mit den Produkten des abschließenden Jahrgangs tritt die Maschine ihre Blüte an, auf dass die Ernte reich werde. Wut ist denen fremd, die in ihrer konformen Artikulation nach diskursiver Anerkennung streben. Sie wollen geerntet werden. Selbst die kritischen Blüten sind gestutzt und alles Gift, alle Dornen in Gefässen entschärft, die sie gut verdaulich oder zumindest uninteressant genug machen, um ihre Wirkung zu entfalten. Auch hier wirkt die Droge der Unterhaltung einzig am Besten. Nur über das Spektakel kann eingeschleust werden, was niemand wahrhaben will.

All das Buhlen verkommt zur Farce, zeigt man auf die Fabrik und ihre Zwecke.