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Art Now

20. Februar 2017, 1438 Zeichen

Auf der Ebene der bildlichen Darstellung kann der Künstlerstar zum einzigartigen, scheinbar perfekten Gegenstand des Begehrens werden, aber als Stilrepräsentant eignet er sich – anders als der Werkproduzent im traditionellen Sinne – zur Imitation durch die Betrachter*innen, die zum Beispiel die Accesoires und Posen übernehmen. Diese Existenzweisen werden immer auch in vorauseilendem Gehorsam antizipiert und mitproduziert. Doch dieses Außerhalb wird als wahr erkennbar: die Trunkenheit ist diese Wahrheit, dieser so sichere Wahrheitsgeschmack, den die geistigen Gegenwärtigkeiten haben, die im Kommen schon entschwinden. Und bald verlieren sich ihre trompetenden Atemstöße zwischen Auslagenlosen Wohnblocks, wo gerade diverse Abendessen serviert und die Zeitungsneuigkeiten verschlungen werden.

Es sind die Kreativitäts-BeraterInnen und PlanerInnen, die jene Oper komponieren, in der sie auch die Hauptrolle spielen wollen. Zunächst saßen sie wie erstarrt, dann kamen sie mit beträchtlicher Geschwindigkeit auf uns zu, wobei sie zischende und bellende Laute ausstießen. Doch ihr Chor ist nicht ein Repräsentant des Kollektivs. Sie haben gelogen. Du bist was du bist. Vergiss es. Denn du kannst diejenigen nicht bewußt hintergehen, die du gefühlsmäßig immer noch zu entlasten suchst, obwohl du intellektuell nicht mehr mit ihnen übereinstimmst. Aber das Denken – die Reflexion – vollendet sich in uns nur im Exzeß.