Abandon
Der Mensch verschwand wie das Gesicht im Strand, nichts bleibt für lange, alles wird zu nichts, nichts wird zu allem. Aufgebläht bleibt der Körper liegen, bis er wieder zu Staub zerfällt, zu Proteinen für Maden wird, zu Dünger für Pflanzen, Ablagerung für Staub. Für eine gewisse Zeit war der Körper ein einzelnes Individuum, das aus Millionen einzelner Zellen bestand, aus Mikroben, Blutkörperchen, ein Durchgang für Proteine, Kohlenstoff- und Wasserstoffmoleküle. Ein einzelner Mensch, wie ein einzelner Mensch sein kann, Teil einer Sprache, die durch ihn hindurch geht, vor ihm schon da war und nach ihm noch bleibt, durch ihn aktualisiert wird. Ströme von Luft, welche die Lungen füllen und wieder verlassen, Pflanzen, Tierteile, Wasser werden im Körper verteilt und verlassen diesen wieder auf verschiedenen Wege. Ein Körper der arbeitet und für Arbeit genutzt werden kann, ein Körper frei zur Beschreibung und Überschreibung, bereits von Beginn an kodiert, immer wieder überkodiert. Ein Körper, der von alledem abgetrennt werden kann, was er nicht ist, ein Körper, der nur Körper ist. Ein Körper der zu einer Subjektivität hinzukommen kann, ein Körper, der ihr widersteht. Hirnströme, Impulse, ein starkes Gehirn, das vergisst. Ein maschinisches Lernen von Gesten, mechanischen Bewegungen, Muskeln die sich bewegen, Organe, die ihren spezifischen Fähigkeiten nachgehen. Der Körper, einer von Vielen, einer aus Vielen, ein Knäuel an Verkopplungen, ein Universum an Gravitationspunkten, anziehend, abstossend. Eine Welt.